Amerikas Ureinwohner in den Vereinigten Staaten heute

Auch wenn es die Ureinwohner seit der Ankunft der ersten europäischen Siedler in Amerika nicht immer einfach hatten und teils in Reservate zurückgedrängt wurden, leben nach wie vor etliche Ureinwohner immer noch in den Vereinigten Staaten. Seit 1924 und dem vom damaligen US-Präsidenten Calvin Coolidge unterzeichneten Indian Citizenship Act verfügen sie über dieselben Bürgerrechte und Pflichten wie alle anderen US-Bürger. Zuvor erhielten 1919 unter dem Präsidenten Warren G. Harding schon beinahe 10.000 Soldaten indianischer Abstammung die US-Bürgerschaft.

Anteil an der US-amerikanischen Bevölkerung

Die amerikanischen Ureinwohner machen derzeit nicht einmal zwei Prozent der rund 300 Millionen Einwohner umfassenden Bevölkerung der Vereinigten Staaten aus. Ungefähr 5,2 Millionen Menschen gaben bei der Volkszählung von 2010 an, ganz oder teilweise zu einem oder mehreren Indianer- oder Ureinwohnerstämmen zu gehören. Knappe vier Fünftel der Ureinwohner leben heute außerhalb von Reservaten. Dies hat sich nicht zuletzt dadurch ergeben, dass sich die Bevölkerung durch Heiraten und durch den Einfluss der Streitkräfte durchmischt hat. Die größten Stämme sind heute die Navajos und die Cherokee mit je knapp 300.000 reinrassigen Mitgliedern. Während die Navajo traditionell unter sich geblieben sind, haben die Cherokee weitere rund 500.000 Mitglieder, die teilweise zu einer anderen Rasse hinzu zu rechnen sind.

Wo die Ureinwohner heute leben

Alleine in den letzten 75 Jahren seit 1940 sind zahlreiche Ureinwohner von den ländlichen Gebieten in die urbanen Großräume gezogen. In den Großstädten wie Minneapolis, Denver, Chicago, Houston, New York City oder Los Angeles ist ihr Leben allerdings oft von Armut, Arbeitslosigkeit und Drogen geprägt. Dagegen, sowie auch gegen Rassismus und ähnliche Sorgen kämpfen etliche gemeinnützige Organisationen. Die Bundesstaaten mit den meisten Ureinwohnern in ihrer Bevölkerung sind Alaska, New Mexico und South Dakota. Die im Verhältnis wenigsten Ureinwohner halten sich in Pennsylvania, Ohio, Kentucky, West Virginia und New Hampshire auf, wo sie jeweils rund 0,2% der Bevölkerung ausmachen.

Während heute rund 70% der amerikanischen Indianer in städtischen Großräumen leben, waren es im Jahr 1940 lediglich deren 8%. Die überwiegende Mehrheit der Indianer lebte damals noch in entsprechenden Reservaten. Innerhalb der USA leben momentan 566 anerkannte Stämme, die auch entsprechende Stammesregierungen bilden dürfen und über eine weitgehende Autonomie verfügen. Dazu kommen einige Stämme, die von ihren jeweiligen Heimatstaaten innerhalb der USA, jedoch nicht von der Bundesregierung in Washington anerkannt werden. Der Status jener Stämme ist dabei von Staat zu Staat leicht unterschiedlich.

Jüngste Entwicklungen

2009, unter Präsident Barack Obama formulierte die Regierung eine offizielle Entschuldigung an die Adresse aller Ureinwohner für die zahlreichen Fälle von Diskriminierung und Vernachlässigung im Laufe der Jahre. Leider werden die Ureinwohner immer noch vielenorts als wilde Völker aus der Zeit des Wilden Westens wahrgenommen und entsprechend dargestellt. Speziell die Verwendung von Indianern als Symbole oder Maskottchen für Sportmannschaften wird immer wieder kritisiert. So wird zum Beispiel die Football-Mannschaft der Washington Redskins immer wieder für ihre Namensgebung kritisiert. Andererseits haben auch Indianerstämme die Namen einiger Mannschaften wie der Seminoles von der Florida State University offiziell gutgeheißen.